Leitgedanke
Sanfte manuelle Therapie
Ich gebe manuelle Therapie, d. h. ich setze meine Hände ein, um die Beweglichkeit Ihres Körpers zu verbessern und Schmerzen zu reduzieren oder beseitigen. Ich behandle auf sanfte Weise, erzwinge keine Bewegungen und versuche, keinen Schmerz auszulösen. Ich beabsichtige den Muskeln zu helfen, statt sie mit einer harten Massage zu ‚bestrafen‘. Wenn ein Muskel angespannt oder schmerzhaft ist, liegt die Ursache fast immer woanders im Körper als im Muskel selbst. Wenn eine sanfte Behandlung eines Muskels ihn nicht entspannen lässt, reagiert der Muskel in der Regel auf ein Problem an einer anderen Stelle im Körper. Das mit viel Kraftaufwand Wegmassieren von Muskelspannung führt dazu, dass die Symptome später wieder auftreten oder sich verschlimmern und kann selbst neue Beschwerden zur Folge haben. Darum versuche ich mir immer eine Vorstellung davon zu machen, was sich hinter den Symptomen steckt. Ich versuche an erster Stelle auf die Ursachen einzuwirken, die ich hinter den Beschwerden vermute. Häufig liegt die Ursache darin, dass irgendein Teil Ihres Körpers seine normale Beweglichkeit verloren hat. Infolgedessen muss sich der Rest des Körpers daran anpassen und wird dadurch stärker beansprucht. Im Laufe der Jahre habe ich viele manuelle Methoden gelernt, um verschiedene Strukturen im Körper zu mobilisieren: von Knochen, Muskeln, Faszien (Membranen) und Narben bis hin zu Nerven und inneren Organen. Die Techniken, die ich anwende, stammen aus verschiedenen Massagearten, dem Kalevala-Knochensetzen und der Osteopathie.
Warum schmerzen Muskeln und verspannen sich?
Es gibt viele möglichen Ursachen für verspannte oder schmerzhafte Muskeln. Die nächsten sind die häufigsten:
- Die Bedingungen für das Funktionieren der Muskeln sind weniger günstig geworden. Wenn z. B. ein Nerv eingeklemmt ist, werden alle davon versorgten Muskeln und Gelenkbänder schwächer und werden sie schnell schmerzhaft. Wenn der Fluss der Gewebeflüssigkeit behindert ist, fangen die Muskeln an zu schmerzen und werden sie müde. Wenn die einen Muskel umhüllende Faszie sich nicht frei von den nebenan liegenden Geweben bewegen kann, kann der Muskel nicht normal funktionieren. Auch Stress, Krankheiten und Ernährung haben Einfluss auf das Wohlbefinden der Muskeln.
- Die Muskeln versuchen etwas zu schützen. Wenn eine Bewegung Schmerz auslöst, spannen die Muskeln sich an, sodass die Bewegung schwer oder unmöglich wird. Wenn eine Bewegung Gefahr für eine anatomische Struktur (z. B. einen Nerv) verursachen kann, bringen die Muskeln diese Bewegung zum Stehen bevor sie (mehr) Schaden zufügen kann. Die Muskeln tun dies so geschickt, dass Sie das Problem in der schutzbedürftigen Struktur nicht einmal bemerken.
- Die Muskeln reagieren auf einen Haltungsfehler. Wenn der Körper oder dessen Teil zu einer Seite neigt, müssen die Muskeln an der anderen Seite diese Neigung entgegenwirken. Fehler in der Haltung entwickeln sich meistens über eine lange Zeit und können Ursachen haben, die dem Masseur nicht bekannt sind oder er nicht einfach beeinflussen kann. Eine dieser ist eine schlechte Ergonomie, was bedeutet, dass die Arbeitsumgebung unzureichend dem Menschen angepasst ist oder dass der Mensch sich nicht so gut wie möglich an die Arbeitsumgebung angepasst hat. Darum gelingt es nur selten Haltungsfehler völlig zu korrigieren, aber meistens ist es doch möglich die von Haltungsfehlern verursachte Beanspruchung der Muskulatur zu vermindern.
- Die Symptome sind eine Projektion eines Problems an einer anderen Stelle im Körper. Jedes Organ beeinflusst über das Nervensystem spezifische Muskeln und Gelenkbänder. Z. B. ein ‚Frozen Shoulder‘ kann die Folge einer Funktionsstörung des Magens oder der Leber sein. Probleme in Muskeln reflektieren sich in anderen Muskeln über die Faszie und über Triggerpunkte. Triggerpunkte können entstehen durch alle in diesem Kapitel genannten Ursachen.
Alle diese Beispiele verdeutlichen, dass es wichtig ist die Ursachen von Muskelverspannung zu begreifen, sie zu behandeln, wenn es möglich ist, und sonst wenigstens sie in der Behandlung zu berücksichtigen.